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Nachbereitung! II

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Chocko-Cookies, viel viel Kaffee und hundert Geschichten: So war die Nachbereitung von der FSU. Wir sind alle wieder da aus China, Ägypten , Kanada, den USA, Spanien und der Schweiz. Und wir haben alle nicht (nur) Urlaub gemacht, sondern waren als Lehrkräfte an Schulen in vollkommen verschiedenen Kulturen. Deshalb waren zwei Tage zum erzählen eigentlich zu wenig.  Es ist extrem wichtig und bereichernd zu hören, wie es den anderen ergangen ist. Die Internationalisierung der Lehrerbildung an der FSU baut auf genau diesen Austausch: Was ist uns widerfahren, mit wem haben wir unsere vier Monate in den fremden Welten verbracht und wie funktioniert Schule an allen anderen Enden der Welt? Wie haben uns die 16 Wochen Lernalltag geprägt, wie haben wir uns entwickelt, was hat uns gegruselt, was haben wir geliebt und wie wollen wir weiter machen? Wie wollen wir als Lehrkräfte wirken, wie soll Bildung in Deutschland einmal sein? Und wo gehen wir heute abend Wein trinken?

Der Schluss

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Wie schnell einen eine neue Welt völlig in sich aufnehmen kann, merke ich oft noch einmal so richtig, wenn ich sie wieder verlassen muss.  Es ist verrückt, mir vorzustellen, dass ich in drei Tagen in das beknackte Flugzeug zurück nach Deutschland steigen soll. Ich habe mir vorgenommen, nicht damit anzufangen, darüber nachzudenken, dass das das letzte mal sein könnte, dass ich die bunten Treppen von Gemmayze hoch- und runtertapse, vollkommen nassgeschwitzt, weil es immer feuchter wird in der Luft um mich her. Dass das die letzten Nächte sind, in denen ich nicht schlafen kann, weil es immer noch so verflucht heiß ist und draußen der Beiruter Bär nicht aufhört zu steppen. Und in denen mir immer wieder auffällt, dass so viel Schlaf ja doch eigentlich überbewertet ist. Nach denen ich morgens aufstehe und es mir freisteht, in den klebrigen Bus zu steigen und ans Meer zu fahren, warmen Wind zu riechen und so viel Sonne überall zu spüren, dass ich das Gefühl habe, ich bin schon la

Wir im MACAM

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 Wenn man mit der Dr. Hikmat Sabbagh Schule einen Ausflug macht, dann ist der für alle Beteiligten sehr lehrreich. Ausflugsziel war das MACAM (Modern And Contemporary Art Museum) in Alita{Byblos, auf der Straße hoch nach Qartaba gelegen. Ein stillgelegtes Fabrikgelände wurde in ein immenses Museum umfunktioniert, das eine Ausstellungsfläche von 4000 m² bietet. Mit Blick auf das weite Meer und flankiert vom tiefen Adonistal bietet der Ort atemberaubende Ausblicke. Eichen, Eukalyptus-, Pinienbäume und eine reiche mediterrane Kräuter- und Blumenwelt bringen die Besucher zum Staunen. Die Schülerinnen sahen, dass das Land, in dem sie leben, eine spektakuläre Sammlung moderner und kontemporärer Kunst für sie bereit hält. Sie lernen, wer mit welchen Materialen wie wann Erstaunliches geschaffen hat und wie weit sie ihren künstlerischen Horizont erweitern können - gerade einmal eineinhalb Busstunden von der Schultür entfernt. Und sie lernen einen offenen, wunderschönen Ort kennen, an dem sie

Abschied von Sabine Haupt

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Sich verabschieden ist nie schön. Sich verabschieden von jemandem, der einem sehr geholfen hat, noch weniger. Frau Haupt, die die letzten fünf Jahre die Sprachabteilung im Goethe-Institut im Libanon geleitet hat, verlässt den nahen Osten und ist ab bald bei Goethe im Schwabenländle tätig, haben die ein Glück! Vielen Dank für die Unterstützung und die Einführung in die orientalische Welt! Es war wirklich jedes mal eine Freude, dieser Person zu begegnen. So auch ein letztes mal am letzten Wochenende, zusammen mit den Weggefährtinnen von DLL (Deutsch Lehren Lernen). Auf bald, man sieht sich spätestens in Detmold!

Frühling

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Ich habe mit ein bisschen Mitleid gelesen, wie ungnädig das Wetter in den letzten Wochen immer wieder in Deutschland war (Schnee!!! :D). Hier gibt es wirklich überhaupt kein bisschen was zu meckern: Es wird wärmer und wärmer. Und das wirkt sich in der allerschönsten Art und Weise auf das Stadtbild aus. Überall blüht es! In jeder Hundepipiecke wachsen große Büsche von dem, was sie in Deutschland in winzigen Töpfchen als Wandelröschen verkaufen. Aus den orientalischen Ruinen hängen schwere Blütenkelche, die ich nur von Walter Moers kenne und Blumen, die sonst auf prolligen Hawaii-Hemden abgedruckt sind.  Dass es solche Natur wirklich gibt konnte ich mir in meiner Naivität nicht recht vorstellen. Alles grünt und wächst in Rekordgeschwindigkeiten und das Licht ist hell und klar und farbenreich. Während ich das hier schreibe, trödelt im Vorgarten gegenüber unseres Balkons eine große Schildkröte durch die Nachmittagsdemse. Diese Tiere sind hier heimisch (was ich erst vor 2 Wo

Wie ich wohne

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Die Aussicht von unserem Dach Mit meiner Wohnsituation habe ich mal wieder so viel Glück gehabt, dass ichs gar nicht richtig fassen kann. Ich wohne für Beiruter Verhältnisse sehr günsitg (390 Dollar/Monat) in Geitawi, einer meiner Lieblingsgegenden. Es ist unglaublich angenehm ruhig um uns: wie bereits beschrieben kann man sich vor allem sonntags hier fühlen wie in einer Kleinstadt. Man kennt sich hier: Alle quatschen mit allen, man wird hier und da kurz hereingebeten, um ein Käffchen zu trinken und ein bisschen zu tratschen. In diesem vorwiegend christlichen Viertel sprechen die meisten mit mir Französisch und sparen nicht mit Komplimenten ('Comme elle est mignon, la petite nouvelle dans la maison du Sablinis!!') und Liebenswürdigkeiten. Wenn ich nur kurz Wasser kaufen gehen wollte kann es also schon mal passieren, dass ich von zwei laut schnatternden Mittsechzigerinnen 30 Minuten lang in Schach gehalten werde. Zum Goethe-Institut brauche ich zu Fuß 15 Minuten, zu meinen